Sicherer Einstieg in die ASD-Arbeit
Die Fortbildung befähigt Berufseinsteiger*innen im ASD zur reflektierten, rechtssicheren und fachlich fundierten Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Im Mittelpunkt stehen der Aufbau professioneller Identität, die Entwicklung methodischer Handlungssicherheit sowie die praxisnahe Anwendung theoretischer Konzepte in zentralen Aufgabenfeldern.
- Zeitraum: Montag bis Freitag, jeweils 08:30 – 16:00 Uhr
- Zielgruppe: Berufseinsteiger*innen im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD)
- Format: Onlineseminar mit interaktiven Lehrmethoden
- Umfang: 5 Tage Seminar & 3 Reflexionstermine
- Abschluss: Teilnahmebescheinigung mit Nachweis der Inhalte
- Preis: 1.850 €/Teilnehmenden
Dozenten

Katharina Pommer

Aleksandar Milinkovic
Dieser Lehrgang ist aus mehreren Gründen von großer aktueller Relevanz
Dieser Lehrgang ist aus mehreren Gründen von großer aktueller Relevanz. Durch die Teilnahme an diesem Lehrgang werden Fachkräfte befähigt, Kinder und Familien in Missbrauchssituationen professionell zu unterstützen und somit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz und zur Wiederherstellung des Wohls der betroffenen Kinder zu leisten.
- Kindeswohl: Fachkräfte lernen, wie sie Anzeichen von sexuellem Missbrauch frühzeitig erkennen und darauf reagieren können, um das Wohl der Kinder zu sichern.
- Sensibilisierung: Der Lehrgang fördert das Bewusstsein für die verschiedenen Formen von sexuellem Missbrauch und deren Auswirkungen auf Kinder, was zu einer erhöhten Sensibilität im Umgang mit betroffenen Kindern führt.
- Intervention: Fachkräfte erwerben Fähigkeiten zur effektiven Intervention in Missbrauchsfällen, um betroffenen Kindern und ihren Familien schnell und angemessen zu helfen.
- Ressourcen aktivieren: Der Kurs ermutigt Fachkräfte, geeignete Unterstützungsangebote und Netzwerke für betroffene Kinder und deren Familien zu identifizieren und zu aktivieren.
- Professionelle Weiterentwicklung: Teilnehmer erweitern ihr Wissen über rechtliche Rahmenbedingungen, Meldepflichten und geeignete Unterstützungsmaßnahmen im Umgang mit Missbrauch.
- Stärkung des sozialen Zusammenhalts: Durch die gezielte Unterstützung von betroffenen Familien wird ein Beitrag zur sozialen Stabilität geleistet und das Vertrauen in Institutionen gestärkt.
Seminarprogramm
Wichtig: Ergänzend finden 3 Reflexionstreffen statt, die von erfahrenen Fachkräften begleitet und moderiert werden. Hier können aktuelle Fälle und Belastungen bearbeitet werden.
Tag 1 | Professionelle Identität und Gesprächsführung im ASD
Ziel:
Aufbau einer reflektierten Haltung, Rollenklärung und Einführung in zentrale Modelle professioneller Gesprächsführung.
Erwartungshorizont:
- Selbstverortung im Spannungsfeld von Hilfe und Kontrolle
- Kenntnis kommunikationspsychologischer Modelle
- Anwendung grundlegender Gesprächstechniken
08:30–10:15 Uhr
- Begrüßung, Einführung, Ziel- und Erwartungsklärung
- Fachinput: „Wer bin ich im ASD?“
- Fachlicher Hintergrund: Goffman (Rollentheorie), Oevermann (Professionsverständnis)
10:30–12:15 Uhr
- Selbstreflexion: persönliche Werte, Motive und Grenzen
- Methode: Johari-Fenster
- Fachlicher Hintergrund: Luft/Ingham (Johari-Fenster), Ethik der Sozialen Arbeit
13:15–14:45 Uhr
- Grundhaltungen & Modelle professioneller Gesprächsführung
- Fachlicher Hintergrund: Rogers (Personenzentrierter Ansatz), Rosenberg (Gewaltfreie Kommunikation), Schulz von Thun (Vier-Seiten-Modell)
15:00–16:00 Uhr
- Rollenspiele zu typischen Gesprächssituationen im ASD
- Kollegiales Feedback, ggf. Videoanalyse
Tag 2 | Hilfen zur Erziehung und Bedarfsklärung
Ziel:
Vermittlung rechtlicher Grundlagen und methodischer Kompetenzen zur Bedarfserhebung und partizipativen Hilfeplanung.
Erwartungshorizont:
- Kenntnis der §§ 27 ff. SGB VIII
- Anwendung ressourcen- und lebensweltorientierter Methoden
- Durchführung strukturierter Hilfeplangespräche
08:30–10:15 Uhr
- Fachinput: Systematik und Anspruchsgrundlagen der Hilfen zur Erziehung
- Fachlicher Hintergrund: SGB VIII §§ 27 ff., Thiersch (Lebensweltorientierung), Galuske (Ressourcenorientierung)
10:30–12:15 Uhr
- Methoden der Bedarfserhebung: Lebensweltanalyse, Genogramm
- Fachlicher Hintergrund: Galuske (Methoden der Sozialen Arbeit)
13:15–14:45 Uhr
- Rollenspiel: Hilfeplangespräch mit Eltern
- Partizipation, Ressourcenaktivierung, Feedbackrunden
15:00–16:00 Uhr
- Reflexion: Gelingensbedingungen von Hilfeplanung
- Fachlicher Hintergrund: DJI-Studien zur Wirksamkeit von Erziehungshilfen
Tag 3 | Kindeswohlgefährdung erkennen und handeln
Ziel:
Aufbau von Handlungssicherheit bei Einschätzung, Intervention und Reflexion im Kinderschutz.
Erwartungshorizont:
- Kenntnis rechtlicher Grundlagen (§ 8a SGB VIII) und Risikofaktoren
- Anwendung von Instrumenten zur Gefährdungseinschätzung
- Entwicklung konkreter Handlungspläne
- Sensibilität für emotionale Belastung und Selbstschutz
08:30–10:15 Uhr
- Fachinput: Kindeswohlgefährdung – Formen, Indikatoren, rechtlicher Rahmen
- Fachlicher Hintergrund: § 8a SGB VIII, § 1666 BGB, Kindler et al.
10:30–12:15 Uhr
- Anwendung von Einschätzungsinstrumenten (z. B. KiWo-Skala)
- Gruppenarbeit mit Fallbeispielen
- Fachlicher Hintergrund: Lüttringhaus/Maier, Kinderschutzkonzepte
13:15–14:45 Uhr
- Praxisfall: Entwicklung eines Handlungsplans
- Teamberatung, Dokumentation
15:00–16:00 Uhr
- Reflexion: Umgang mit Unsicherheit, Supervision und Selbstfürsorge
- Fachlicher Hintergrund: Konzepte zur Psychohygiene in der Sozialen Arbeit
Tag 4 | Zusammenarbeit mit dem Familiengericht
Ziel:
Verständnis für das familiengerichtliche Verfahren, rechtssichere Berichtserstellungund ethisch reflektierte Kooperation.
Erwartungshorizont:
- Kenntnis von § 50 SGB VIII und FamFG
- Sicherheit bei Berichtsgestaltung und Fachsprache
- Reflexion datenschutzrechtlicher und berufsethischer Aspekte
08:30–10:15 Uhr
- Fachinput: Rolle des ASD im Familiengerichtsverfahren
- Fachlicher Hintergrund: § 50 SGB VIII, FamFG §§ 162 ff., Kooperationspflichten
10:30–12:15 Uhr
- Berichtswesen: Aufbau, Formulierungen, Stolperfallen
- Analyse exemplarischer Berichte
13:15–14:45 Uhr
- Fallübung: Verfassen eines Berichtsentwurfs
- Gruppenarbeit mit Feedback
15:00–16:00 Uhr
- Reflexion: Rollenverantwortung, Datenschutz und Schweigepflicht
- Fachlicher Hintergrund: DSGVO, § 65 SGB VIII, DGSA-Ethikleitlinien
Tag 5 | Gutachten verstehen und fachlich einordnen
Ziel:
Entwicklung analytischer Fähigkeiten im Umgang mit familienpsychologischen Gutachten und Verfassen eigener Stellungnahmen.
Erwartungshorizont:
- Kenntnis Aufbau und Struktur familienpsychologischer Gutachten
- Anwendung von Qualitätskriterien
- Erstellung fachlich fundierter Stellungnahmen
08:30–10:15 Uhr
- Fachinput: Gutachten vs. Stellungnahme, Struktur und Funktion
- Fachlicher Hintergrund: Qualitätsstandards (ZKJ), Bowlby (Bindungstheorie)
10:30–12:15 Uhr
- Analyse von Gutachtenteilen in Gruppenarbeit
- Diskussion typischer Fragestellungen
13:15–14:45 Uhr
- Schreibwerkstatt: Formulierung eigener Stellungnahmen
- Peer-Feedback, Überarbeitung
15:00–16:00 Uhr
- Abschlussrunde: Transfer, Rückblick, Materialien
- Sammlung unterstützender Angebote (Fachberatung, Supervision etc.)
Empfohlene Fachliteratur (Auswahl)
- Thiersch, H. (2022). Lebensweltorientierte Soziale Arbeit. Juventa.
- Galuske, M. (2021). Methoden der Sozialen Arbeit. Beltz Juventa.
- Kindler, H. et al. (2006). Handbuch Kindeswohlgefährdung nach § 1666 BGB und ASD. DJI.
- Lüttringhaus, S., Maier, U. (2021). Kinderschutz in der Sozialen Arbeit. Kohlhammer.
- Merchel, J., Berghaus, M., Khalaf, A. (2023). Profil und Profilentwicklung im ASD. Reinhardt Verlag.
- DGSA (2014): Ethikleitlinien der Sozialen Arbeit
Das erwartet die Teilnehmer des Lehrgangs
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Erlernen von rechtlichen und psychosozialen Grundlagen im Kontext von Missbrauch: Die Teilnehmer erwerben Kenntnisse über relevante Gesetze, Meldepflichten und Unterstützungsangebote für betroffene Kinder und Familien.
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Perspektivwechsel: Durch das Verständnis der Erfahrungen von betroffenen Kindern und deren Familien erweitern die Teilnehmer ihre Fähigkeit zur effizienten und empathischen Unterstützung in Missbrauchsfällen.
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Interaktive Fallsimulationen: Der Lehrgang bietet praxisnahe Szenarien, in denen die Teilnehmenden Lösungen für reale Problemstellungen im Umgang mit Missbrauch erarbeiten.
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Gemeinsame Erarbeitung von Checklisten: Die Teilnehmer entwickeln praktische Checklisten, die ihnen helfen, im Berufsalltag schnell und effektiv auf Verdachtsfälle oder bestätigte Missbrauchssituationen zu reagieren.
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Vertiefung von Kommunikationstechniken und Konfliktlösungskompetenzen: Der Kurs fördert Fähigkeiten zur einfühlsamen Kommunikation mit betroffenen Kindern und deren Familien sowie zur Deeskalation von Konflikten.
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Networking-Plattform: Eine exklusive Online-Plattform ermöglicht den Austausch und das Networking mit anderen Fachkräften, Experten und Alumni des Programms.
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Personalisierte Lehrgangsinhalte: Individuelle Fälle aus dem beruflichen Kontext der Teilnehmer werden in Form von Intervision bearbeitet und diskutiert, um praxisnahe Lösungen.

Unsere Mission ist es, durch qualitativ hochwertige und praxisorientierte Weiterbildungsangebote im sozialen Bereich einen positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, in dem wir Fachkräfte und Interessierte zielgerichtet qualifizieren.
Dabei liegt unser Fokus auf aktuelle und relevante Themen, die von Experten aus der Praxis vermittelt werden, mit dem Ziel, das Wissen und die Handlungskompetenz in spezifischen Kontexten, wie Familienrecht und Kinderschutz, der Teilnehmer stetig zu erweitern und nachhaltig zu fördern.
Mitglied im :
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KONTAKT
SOCIAL LEADERSHIP
Bundesverband für Fachkräfte im Kinderschutz
Oberer Bürglaß 18
96450 Coburg
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